Pfadi international
Seit ihrer Entstehung hat die Pfadibewegung das Ziel, Kindern und Jugendlichen Gelegenheiten zu bieten, Gleichaltrige aus anderen Ländern, Kulturen und Religionen kennen zu lernen und ihnen vorurteilsfrei zu begegnen. Weltweit zählt die Pfadibewegung über 30 Mio. Mitglieder. Die PBS ist Mitglied des Weltpfadfinderverbandes (WOSM, Sitz in Genf, über 20 Mio. Mitglieder) und des Weltpfadfinderinnenverbandes (WAGGGS, Sitz in London, rund 10 Mio Mitglieder). In der Schweiz und auch im restlichen Europa arbeiten die Pfadiverbände üblicherweise geschlechtergemischt. In vielen anderen Teilen der Welt bestehen zumeist getrennte Organisationen, die den jeweiligen gesellschaftlichen Realitäten entsprechen.
Internationale Pfadi-Treffen
Alle vier Jahre findet ein Weltlager der Pfadi statt, das Jamboree. Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, Pfadi aus aller Welt kennen zu lernen. Das World Jamboree ist ein von WOSM organisiertes Weltlager, das alle vier Jahre stattfindet. Das Wort Jamboree stammt aus dem Indianischen und bedeutet soviel wie „friedliches Treffen aller Stämme“. Das erste Jamboree fand im Sommer 1920 in England statt. Es nahmen bereits 8'000 Pfadi aus 34 Ländern teil. Weitere Jamborees folgten. Bis 1983 blieben die Herren unter sich. Erst 1983 konnten auch Mädchen aus gemischten Verbänden am Jamboree teilnehmen.1991 fand das Jamboree in Korea statt, 1995 in Holland, 1999 in Chile und 2003 in Thailand und 2007 wird es in England durchgeführt.
Die jungen Erwachsenen in der Pfadi treffen sich am World-Moot. Das 9. World-Moot fand 1992 in Kandersteg statt, 1996 in Schweden, 2000 in Mexiko und 2004 in Taiwan.
Kleinere internationale Lager finden jedes Jahr in allen Gegenden der Welt statt. Daneben pflegen die Pfadi Brieffreundschaften, persönliche Kontakte von Abteilung zu Abteilung, Besuche in den internationalen Weltpfadizentren oder nehmen am Jamboree on the Air teil, einem Pfaditreffen im «Äther» mit Hilfe von Amateurfunkern. Neu bietet aber auch das Internet zahlreiche Möglichkeiten für Kontakte und Austausch unter den Pfadi. In der Schweiz existieren zwei internationale Weltpfadizentren: Kandersteg und Adelboden.
Partnerschaftprojekte
In Europa ist die Pfadi vielfach eine Freizeitorganisation mit wichtigen erzieherischen Zielen. In manchen anderen Regionen unterstützen Pfadiorganisationen zusätzlich die Hilfe zur Selbsthilfe. Pfadigruppen helfen beispielsweise mit, Wasserversorgungen einzurichten, die Grundbegriffe der Hygiene zu vermitteln, über AIDS zu informieren und Kindergärten aufzubauen.Partnerschaften zwischen Pfadiverbänden aus Süd und Nord / Ost und West schaffen die materiellen Voraussetzungen für Projekte und sensibilisieren die hiesigen Pfadi für die Thematik.
Die Pfadibewegung Schweiz pflegt seit 1991 eine längerfristige Partnerschaft mit den Pfadi in Burkina Faso. Konkrete Projekte für den Bau eines Kindergartens, Aufforstungsprojekte und Austauschprogramme boten schon manchen Pfadi aus der Schweiz unvergessliche Wochen in Afrika.
Seit 1998 ist die PBS aktiv in einer Partnerschaft mit den Rumänischen Pfadfinderinnen am Wiederaufbau der dortigen Pfadi engagiert, die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Ausbildung, Austausch von Pfadigruppen und im Vorstellen partizipativer Strukturen. Daneben werden auch Projekte in anderen osteuropäischen Ländern unterstützt.